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Google Fonts und Google Analytics: Das rechtliche Risiko steigt

Kategorien: Allgemein

Im Januar 2022 gab es ein Urteil, das einem Verbraucher 100 Euro Schadenersatz zusprach, weil eine besuchte Webseite Google Fonts eingebunden hatte. Datenschutzbehörden erklären Google Analytics für rechtswidrig und in Europa faktisch nicht nutzbar.

Einleitung

Die zwei Fälle aus der jüngsten Vergangenheit zeigen, dass es mit Google und den “kostenfrei” angebotenen Google Diensten bergab geht. Wer sein rechtliches Risiko minimieren möchte oder etwas für unseren Wirtschaftsstandort tun möchte, sollte am besten ganz auf Google Dienste verzichten.

Es gibt genügend datenschutzfreundliche Alternativen. Niemand muss Google Dienste einsetzen. Sogar ein Android-Handy gibt es mittlerweile in praxiserprobter Version, ganz ohne Google.

Empfehlungen

Google Fonts

Das LG München hatte am 20.01.2022 geurteilt, dass eine Webseite Google Fonts nicht so einbinden darf, dass dabei Google Server genutzt werden. Dies ist die klassische Einbindung von Google Schriften. Viele Webseiten nutzen Google Fonts derart, dass die Schriftartdateien von einem Google Server abgerufen werden. Der Verlierer des München-Prozesses muss natürlich neben dem Schadenersatz auch noch die Prozesskosten inklusive Anwaltskosten zahlen. Außerdem wird er mit einer Unterlassungsaufforderung belegt.

Diese Art der Einbindung von Schriften ist weder datenschutzfreundlich noch notwendig.

Sie können Schriftarten einfach lokal einbinden und benötigen dann nicht einmal einen Datenschutztext. Hierfür gibt es Hilfsprogramme wie Google Webfonts Helper. Nicht selten ist etwas technischer Sachverstand nötig, um die Integration der Fonts richtig hinzubekommen. Ein guter Webmaster oder Webseiten-Betreuer sollte das auf jeden Fall hinbekommen. Glauben Sie den Ausreden nicht, dass es nicht oder nur schwierig möglich wäre, Google Schriften lokal einzubinden. Das ist Unsinn. Kontaktieren Sie uns bei Bedarf.

Übrigens ist Google Fonts ein Marktplatz, auf dem jeder seine selber erstellten Schriftarten hochladen kann. Die Schriften werden unter einer offenen Lizenz angeboten und stammen meist i9mmer?) nicht von Google selber.

Google Analytics

Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat festgestellt, dass Google nicht genügend Schutzmaßnahmen unternimmt, um personenbezogene Daten von Nutzern vor dem Zugriff durch amerikanische Behörden oder Geheimdienste zu schützen.

Auch die österreichische Datenschutzbehörde hat in einem Teilbeschluss festgestellt, dass der Einsatz von Google Analytics auf einer Webseite rechtswidrig war. Diese Entscheidungen haben Signalwirkung.

Nutzen Sie datenschutzfreundliche Alternativen. Hier sind insbesondere zu nennen:

  • Matomo (lokale Installation). Bitte beachten Sie, dass spätestens seit dem TTDSG eine Konfiguration von Matomo wichtig ist.
  • Trackboxx: Kostenpflichtiges Analyse-Tool eines deutschen Anbieters für alle, die einfach loslegen wollen
  • WP Statistics: Plugin für WordPress
  • Log File Analysierer, beispielsweise AWStats

Weitere Empfehlungen

Verwenden Sie Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder Ecosia. Diese nutzen oft den gleichen Datenbestand wie Google, sind aber logischerweise datenschutzfreundlicher (es fällt schwer, genauso schlecht im Datenschutz aufgestellt zu sein wie Google).

Nutzen Sie ein Fairphone mit dem Betriebssystem /e/OS. Dieses ist ein ent-Google-tes Smartphone auf Basis von Android. Lesen Sie den Testbericht zum Fairphone.

Nutzen Sie, wenn möglich, die Dienste deutscher oder europäischer Anbieter. Diese nehmen Datenschutz tendenziell ernster als amerikanische Unternehmen und zahlen zudem Steuern hierzulande. Wir alle profitieren von höheren Steuereinnahmen.

Nutzen Sie am besten gar keine Google Dienste mehr. Google interessiert sich nicht für Moral oder Ihre Privatsphäre. Korrektur: Google interessiert sich für Ihre Privatsphäre, und zwar insbesondere, wie mit Ihren Daten noch mehr Geld verdient werden kann. Wussten Sie, dass es Alternativen für Google Maps gibt: